Ehemaliger Junkie berichtet an der OBS Flotwedel von seinen Erfahrungen.
„Ich habe alle Drogen genommen, die es damals gab.“ Mit diesen Worten hat der ehemalige Drogenabhängige Wolfgang Kiehl seinen Vortag im Rahmen der Sucht- und Drogenprävention an der Oberschule Flotwedel am Dienstag, 06.09.2022, eröffnet und so schnell die Aufmerksamkeit der 8. bis 10. Klässler gewonnen. Diese Aufmerksamkeit fehlt ihm als Jugendlicher und er beginnt früh Mist zu bauen, er fliegt von der Schule flog und trinkt bereits während der Ausbildung viel Alkohol, nur um dazuzugehören und um akzeptiert zu werden.
Es gäbe keine harten und weichen Drogen, nur Drogen oder keine Drogen, so Kiehl und versucht so den Schülerinnen und Schüler klarzumachen, dass Alkohol die Einstiegsdroge Nummer 1 wäre. Durch seine damalige Clique ist er in Kontakt mit Cannabis gekommen. Als das zu langweilig wird, kommen Tabletten und später chemische Drogen wie Ecstasy und LSD dazu. In diesem Zusammenhang macht er den Zuhörenden deutlich, welche Auswirkungen und Folgen der Drogenkonsum hat. Den Weg in die Kriminalität und später auch ins Gefängnis bringt ihm schließlich das Heroin. Im Gefängnis macht er einen kalten Entzug und anschließend schafft er den Ausstieg mithilfe einer Drogenlangzeittherapie. Er holt das Abitur nach, studiert und gründet den Verein „Suchtmobil e.V.“ Mittlerweile ist Kiehl mehr als 20 Jahre clean und sagt: „Ich bin süchtig, aber nicht mehr abhängig.“
Seine Erfahrungen möchte er an junge Menschen weitergeben und kommt so auch im Anschluss an seinen Vortrag mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch, denn nur so könne Prävention funktionieren.
Früher habe er immer Angst etwas zu verpassen, heute hat er dieses Gefühl nicht mehr. Er rät den Schülerinnen und Schülern, sich jemanden anzuvertrauen, wenn sie Probleme haben.
Er habe etwas aus seinem Leben gemacht und sich viele Träume erfüllen können.